Kindheitspädagog:innen in Kitas – Daten 2022

10.841 Kindheitspädagog:innen arbeiteten 2022 in Kindertageseinrichtungen

Das Bundesamt für Statistik (Destatis) hat, zum letzten Mal in dieser Publikationsform, die aktuellen Statistiken für das Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen für 2022 veröffentlicht, u.a. mit Daten zu Kindheitspädagog:innen in Kitas. Die 10.000er Schwelle ist bundesweit überschritten worden.

Anteil an Kindheitspädagog:innen

1,48 % (10.841) des gesamten Pädagogische-, Leitungs- und Verwaltungspersonals sind Kindheitspädagog:innen (2022), das entspricht einer Steigerung von knapp 965 % (9.824) innerhalb von 10 Jahren, seit 2012 (0,21 % Anteil KP – 1.017 von 468.434). Im Laufe der Jahre hat es eine kontinuierliche Steigerung der Anteile gegeben, zum Vergleich 2015 (0,7 % Anteil KP – 3.896 von 555.024) und 2017 (0,93% Anteil KP – 5.572 von 599.772). 

Situation in den Bundesländern

Die prozentualen Anteile sind allerdings sehr unterschiedlich in den Bundesländern verteilt. Thüringen, Sachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern weisen den größten Anteil (über 2,0 % Anteil) an Kindheitspädagog:innen am gesamten Pädagogischen, Leitungs- und Verwaltungspersonal in Kitas (inklusive Horte) auf. Bundesweite Schlusslichter sind die vier Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz und Bayern mit einem Anteil von unter 0,9% Kindheitspädagog:innen.
Festzuhalten ist aber, dass in allen Bundesländern der prozentuale Anteil gegenüber 2021 (Kindheitspädagogik in Zahlen – 2021) leicht gestiegen ist.

 

BundeslandGesamtpersonalKindheitspädagog:innen%-Anteil KP
Baden-Württemberg106.6141.9011,78%
Bayern117.199 1.015 0,86%
Berlin 36.325 675 1,86%
Brandenburg   24.3122871,18%
Bremen 6.132  430,70%
Hamburg 19.044 441 2,31%
Hessen 58.935 1.125 1,91%
Mecklenburg-Vorpommern 13.928 286 2,05%
Niedersachsen 68.831 542 0,78%
Nordrhein-Westfalen
136.437
1.863 
1,36%
Rheinland-Pfalz 
36.093 
309 
0,85%
Saarland 
7.299 
93 
1,27%
Sachsen 
39.359 
923 
2,34%
Sachsen-Anhalt 19.640 
343 
1,74%
Schleswig-Holstein 
24.521 
529 
2,15%
Thüringen16.093 
466 
2,89%
West (ohne Berlin)  
581.141
7.861 
1,35%
Ost (mit Berlin) 
149.657 
2.980 
1,99%
Gesamt 
730.798 
10.841 
1,48%
Männeranteil

Der Männeranteil bei den Kindheitspädagog:innen beträgt 8,6 % (938) und ist damit im Vergleich zum gesamten Pädagogischen-, Verwaltungs- und Leitungspersonal (Männeranteil von 7,9 %) und zu den Erzieher:innen (Männeranteil von 6,7 %) etwas höher.

Verteilung nach Arbeitsbereichen

Der Anteil an Kindheitspädagog:innen am Leitungspersonal ist mit 5,12 % deutlich höher als der Anteil am gesamten Personal. Am geringsten ist der Anteil beim Verwaltungspersonal und bei den Zweit- bzw. Ergänzungskräften.

 

Arbeitsbereich / Berufsqualifikation GesamtpersonalKindheitspädagog:innen%-Anteil KP
Gruppenleitung240.713 3.706 1,54%
Zweit- bzw. Ergänzungskraft 305.079 2.996 0,98%
Gruppenübergreifend tätig 108.515 1.546 1,42%
Förderung von Kindern mit
(drohender) Behinderung 
26.607 402 1,51%
Leitung 41.129 2.105 5,12%
Verwaltung 8.755 86 0,98%
Insgesamt 730.798 10.841 1,48%
Verteilung nach Trägern

76,6 % der Kindheitspädagog:innen in Kindertageseinrichtungen arbeiten bei freien Trägern. Der Anteil von Kindheitspädagog:innen am gesamten Personal ist bei den öffentlichen Trägern (1,01 %) deutlich geringer als bei den freien Trägern (1,72 %).

 

Träger Gesamtpersonal Kindheitspädagog:innen%-Anteil KP
Gesamt 730.798 10.841 1,48%
Öffentliche Träger249.024 2.531 1,01%
Freie Träger481.774 8.310 1,72%
Einschätzung des DeBeKi

Die Entwicklung der Zahlen der Profession Kindheitspädagog:innen im Arbeitsfeld Kita ist grundlegend positiv zu bewerten, jedoch sehen wir als Berufsverband noch deutlich Potential nach oben. Erstens wären dringend bessere Arbeitsbedingungen für alle Fachkräfte notwendig, um eine qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit zu leisten, die Kinder einfach verdient haben. Attraktive Arbeitsbedingungen sind für qualifizierte Fachkräfte unerlässlich. Zweitens braucht es spezifischer Tätigkeitsprofile für Kindheitspädagog:innen, verbunden mit einer adäquaten (eigenen) tariflichen Eingruppierung, um mehr Kindheitspädagog:innen in das Arbeitsfeld Kita zu holen und vor allen Dingen auch langfristig zu halten. Drittens braucht es einer Steigerung der Studiengänge und Studienplatzzahlen, denn die Profession Kindheitspädagog:innen ist aufgrund ihrer inhaltlichen Ausrichtung attraktiv und zukunftsgerichtet.

 

#PerspektiveKindheitspädagogik

 

Literatur/Datenquelle:

Destatis (2022): Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege am 01.03.2022. (Eigene Berechnungen des DeBeKi)

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